BlackBerry als Modem für den mobilen Einsatz nutzen

Der BlackBerry Pearl ist nicht nur ein sehr praktisches Mobiltelefon mit einer hervorragenden Email Unterstützung. Er lässt sich auch als Modem nutzen, um beispielsweise mobil mit dem Notebook ins Internet zu kommen. Leider ist die Installation nicht ganz intuitiv. Man hat das Gefühl, dass der Hersteller und T-Mobile dieses Feature verstecken…

Ich selbst verwende einen BlackBerry Pearl mit T-Mobile. Die Verbindung zu meinem Windows XP Rechner erfolgt via USB, da das Notebook leider nicht über Bluetooth verfügt. In Deutschland ist das schnellere Datenübertragungsprotokoll EDGE inzwischen immer häufiger verfügbar. Somit sind mit dem BlackBerry immerhin Datenübertragungsraten von bis zu 112k möglich.

BlackBerry auf dem Notebook einrichten

(1) COM-Port herausfinden und BlackBerry verbinden

  • Der BlackBerry Desktop Manager muss auf dem Rechner installiert sein. Auf derBlackBerry Homepage kann man die neueste Version herunterladen.
  • Nach der Installation muss man nun herausfinden, welchen COM-Port der Desktop Manager dem BlackBerry auf dem Windows Rechner zugewiesen hat. Diese Information findet man in der Windows XP Systemsteuerung via Start >Control Panel > System > Hardware > Device Manager. Unter dem Punkt Portsmüssten zwei Einträge vorhanden sein. Auf meinem Rechner sind es zum Beispiel “RIM Virtual Serial Port v2 (COM5)” und “RIM Virtual Serial Port v2 (COM6)”. Die COM-Nummern sollte man sich notieren. Anschließend kann man die ganzen Fenster wieder schließen. Es ging nur um die COM-Nummer des Ports.
  • Als nächstes sollte der BlackBerry mit dem USB Kabel an den Rechner angeschlossen werden. Sollte sich der BlackBerry Device Manager nicht automatisch öffnen, muss er über das Startmenü manuell gestartet werden (z.B. via Start > Programs > BlackBerry > BlackBerry Device Manager). Bitte im Device Manager überprüfen, dass der BlackBerry “connected” ist.

(2) Internetverbindung auf dem PC einrichten

  • Der nächste Schritt ist nun das Einrichten des Modems. Das entsprechende Eingabefenster findet sich unter Start > Control Panel > Network Connection. Oben rechts findet man unter dem Menüpunkt File die Option “New Connection …“. Diese öffnet eine Eingabemaske für die Anlage der neuen Verbindung.
  • Zunächst wird mit “Next” auf die nächste Seite gewechselt. Dort wird dann die Option “Connect to the Internet” ausgewählt und mit “Next” bestätigt.
  • Auf der nächste Seite wird die Option “Setup my connection manually” ausgewählt und wieder mit “Next” bestätigt.
  • Auf der nun folgenden Seite wird die Option “Connect using a dial-up modem” gewählt und wieder einmal mit “Next” bestätigt.
  • Auf der nächsten Seite wird eine Übersicht der verfügbaren Modems angezeigt. Es sollte ein Eintrag gewählt werden, die im ersten Schritt identifizierte COM-Nummer hat. In meinem Fall ist dies zum Beispiel “Modem – Standard Modem (COM5)“. Wieder wird mit “Next” bestätigt.
  • Als ISP Name kann man sich einen schönen Namen aussuchen. Ich selbst habe die Verbindung einfach “BlackBerry” genannt. Mit “Next” geht es auf die nächste Seite.
  • Die Phone Number ist abhängig von Mobilfunkanbieter. Bei T-Mobile Deutschland und T-Mobile USA ist es die Nummer “*99#“. Anschließend mit “Next” auf die nächste Seite wechseln.
  • Der Username ist wieder abhängig von Anbieter. Bei T-Mobile Deutschland sind Username und Passwort jeweils “tm“. Bei T-Mobile USA bleiben diese beiden Felder einfach leer.
  • Auf der abschließenden Seite wird die neue Verbindung mit “Finish” bestätigt und angelegt.

(3) Modem Einstellungen anpassen

  • Theoretisch müsste die Anlage des BlackBerry als Modem beendet sein. Praktisch haben die Mobilfunkanbieter noch eine weitere Hürde hinterlegt. Über die Modeminitialiserung müssen noch zusätzliche Zugangsdaten übermittelt werden. Diese müssen ebenfalls manuell hinterlegt werden.
  • Via Start > Control Panel > Modem and Phone Options kommt man zum entsprechenden Eingabefenster. In dem Fenster auf den Tab “Modems” wechseln. Dort müsste das Modem aufgelistet sein, das wir bei der Einrichtung der Internetverbindung bereit verwendet haben. In meinem Fall ist es das “Standard Modem (COM5)“. Dieses bitte anklicken und danach auch Properties am unteren Fensterrand drücken.
  • Im Tab Advanced gibt es ein Eingabefeld mit dem Titel Extra Initialization Commands. Hier muss exakt folgender Text (inklusive den Anführungsstrichen eingegeben werden).
 T-Mobile Deutschland +cgdcont=1,”IP”,”internet.t-mobile”
 T-Mobile USA +cgdcont=1,”IP”,”wap.voicestream.com”
  • Anschließend bitte die Eingabe mit OK bestätigen.

(4) Verbindung zum Internet aufbauen

  • Der finale Schritt ist nun, dass die Verbindung über den BlackBerry gestartet wird.
  • Bitte beachten: Der BlackBerry muss per USB mit dem Rechner verbunden sein und der BlackBerry Device Manager auf dem PC laufen und anzeigen, dass er “Connected” ist. Ansonsten funktioniert es nicht.
  • Unter Start > Settings > Network Connection ist nun die neue Internetverbindung zu finden. In meinem Fall habe ich sie einfach “BlackBerry” genannt. Ein Doppelklick öffnet das Verbindungsfenster.
  • Mit Klick auf den Knopf “Dial” wird die Verbindung geöffnet.
  • Die Verbindung lässt sich wieder trennen indem man das kleine Modemsymbol in der Windows Notifcation Area (neben der Uhr, unten rechts) wieder anklickt und auf Disconnect klickt.

Hinweise am Rande

  • Bitte unbedingt vorher prüfen, ob der T-Mobile Vertrag mobile Datenübertragungen erlaubt. Außerdem ist es eine gute Idee, dass man vorher die Tarife durchschaut. Ansonsten kann es nämlich sehr, sehr teuer werden. Speziell im Ausland werden via Roaming teilweise unvorstellbare Geldbeträge pro Kilobyte in Rechnung gestellt.
  • Während eines Telefonats wird von BlackBerry die Datenverbindung gestoppt. Der PC zeigt zwar immer noch an, dass er verbunden ist. Es werden aber keine Daten mehr übertragen. Nach dem Ende des Telefonats geht es jedoch ganz normal weiter.
  • Der BlackBerry behält auch während der Nutzung als Modem seine normalen Funktionen. Er kann also währenddessen noch immer Emails senden und empfangen.

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